Sonntag, 3. November 2013
Liberty schaut nach Westen

Die Amerikaner waren nicht gewillt den Engländern den lukrativen Handel mit Südchina widerstandslos zu überlassen, obwohl die Briten mit Hong Kong einen deutlichen strategischen Vorteil hatten. Aber für die USA war der Pazifische Ozean keineswegs unüberwindbar.
Nach dem amerikanischen Goldrausch kam knapp zehn Jahre danach mit der Entdeckung der Comstock Lode, einer Erzader in Virginia City, Nevada der Silberrausch mit seinen immensen Silberfunden. In der Folge prägte man zwischen 1873 - 1885 die sogenannten Trade Dollars, die allein dazu bestimmt waren den Handel mit China voran zu treiben. Auf der Vorderseite zeigen diese Dollars eine Frau, die später als Miss Liberty beaknnt wurde, da sie ein Band mit der Aufschrift Liberty trägt. Auf einem anderen Band steht zu lesen In God we trust, bis heute der Wahlspruch der USA.
Auf der Rückseite sehen wir einen mächtigen Adler, der in seiner rechten Kralle drei Pfeile und in seiner linken Klaue als Zeichen des Friedens einen Olivenzweig trägt. Oberhalb ist ein Band abgebildet, das die Worte E Pluribus Unum (aus vielen eines) trägt und unter dem Adler findet sich die Inschrift 420 GRAINS, 900 FINE.
Die Münze besteht aus 900 Anteilen Silber und 100 Anteilen Kupfer. Die Trade Dollars wurden in Philadelphia (ohne Münzzeichen) in San Francisco (S) und in Carson City (CC) geprägt.
In China trat die Münze in direkte Konkurrenz mit den schon erwähnten Mexikanischen 8 Reales Münzen.

Diese Münzen wurden von den chinesischen Händlern bevorzugt, da sie geringfügig schwerer als die amerikanischen Münzen waren. Die mexikanischen Münzen beinhalteten etwas mehr als 377 Gran reines Silber. http://muenzgeschichten.blogger.de/stories/2303953/
Dieser Unterschied führte dazu, dass die amerikanischen Händler gezwungen waren den Chinesen einen Nachlass zu gewähren, wollten sie mit ihnen Geschäfte machen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 22. Oktober 2013
Langes Leben - Halber Dollar Königin Victoria
Die halben Dollar Münzen mit dem Bildnis Königin Victoria wurden nur in den Jahren zwischen 1866 und 1867 in vergleichsweise geringen Stückzahlen geprägt (58587 Stück). Die Vorderansicht mit dem Bildnis Victorias wurde von William Thread, die Rückseite von Owen Jones entworfen, den Stempel fertigte der schon genannte Leonard Charles Wyon. Die Mitte der Rückseite zeigt das chinesisches Symbol shou, was "langes Leben" bedeutet: Hier in Form eines Schmuckstückes:

und hier auf der Rückseite der Münze

Die chinesischen Schriftzeichen drumherum bedeuten Hong Kong und ein halber Dollar.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 13. Oktober 2013
Tee, Silber, Opium und Krieg
Ich weiß natürlich nicht, was Sie über die Anfänge von Hong Kong wissen, aber ich möchte nicht versäumen auf die beiden Opiumkriege hinzuweisen, die den Beginn Hong Kongs markieren.
Die Chinesen und ihr Kaiser hatten kein Interesse, das Handelsdefizit der Engländer auszugleichen. Während die Engländer Tee, Porzellan und Seide in großen Mengen von China nach England transportierten, unterband der chinesische Kaiser die entsprechende Einfuhr ausländischer Waren. Das war für die englischen Händler auf die Dauer kein Zustand, da große Mengen Silber nach China flossen, um die Güter zu bezahlen. Doch dann kam die East India Compagnie auf die Idee, das Handelsdefizit mit Opium aus Bengalen auszugleichen.

Der Genuss von Opium war in China schon vorher verbreitet, erlangte jedoch durch die Einfuhr durch die Briten neue Höchststände. Als der Gesandte des Kaisers Lin Zexu in Kanton mehrere Tonnen Opium im Meer versenken ließ, kam es zu militärischen Auseinandersetzungen. Die Chinesen wurden geschlagen und gezwungen ihre Grenzen dem englischen Handel zu öffnen. Darüber hinaus wurde die Insel Hong Kong den Briten mit "ewigem Besitzrecht" übereignet und riesige Ausgleichszahlungen in Silber für den Verlust des vernichteten Opiums, den entstandenen Kriegskosten und Ablösung britischer Schulden vereinbart.

... link (0 Kommentare)   ... comment