Montag, 12. August 2013
Geprägte Münzen vs. Sycee

Bild Auktion Frühwald, Lot 769
Die am 29. März und 27. April 1842 von Sir Henry Pottinger veröffentlichen Erlasse, beleuchten die Situation der sich in Hong Kong im Umlauf befindlichen Münzen. Demnach waren gültig: indische Rupien der Ostindischen Company, die von den Chinesen genutzte Währung einschließlich der copper cash, sowie spanische bzw. mexikanische 8 Reales Silbermünzen, die unter den Namen Carolus oder Mexikanischer Dollar bekannt waren. Britische und andere ausländische Silbermünzen durften laut ihrem Nennwert genutzt werden.
Der Mexikanische Dollar wurde zum Standard für alle offiziellen Transaktionen erklärt. Da der Handel mit China im Zentrum aller kaufmännischen Aktivitäten stand, war eine Währung auf Silberbasis unerlässlich.

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Freitag, 9. August 2013
Silber war der Motor des Chinahandels

"Das Tael ist nichts anderes als ein ‚Begriff‘, und noch dazu ein schwankender; in jeder Provinz, ja fast in jeder Stadt berechnet man seinen Wert verschieden und überdies hängt der letztere im internationalen Verkehr auch von dem jeweiligen Preise des Silbers ab. …
Die chinesischen Kaufleute hingegen haben noch die alte Zahlungsweise, in der sich bereits Abraham mit Hephron bei dem Ankauf der Grabstelle Sarahs auseinandersetzte (1. Mos. 23, 16): sie wägen ihr Geld. Geprägte oder gegossene Silberstücke gibt es nämlich im Innern des Landes nicht, sondern die Kaufleute führen Silberbarren, je im Gewichte von etwas mehr als ein Kilogramm bei sich und schneiden mit einer großen Schere dann immer so viel ab, wie die Rechnung beträgt. Diese Abschnitte werden in Säckchen gesammelt, und wenn ein genügendes Quantum vorhanden ist, zum Wechsler gebracht und von diesen wieder zu Barren eingeschmolzen. Jeder Kaufmann besitzt daher eine Wiegeschale, die in einem Glaskasten aufbewahrt wird, an dem die Worte zu stehen pflegen: ‚Wage (sic!) sei geschäftig, wiege täglich Waren viele tausend Taels wert.‘
Die chinesischen Kaufleute haben es beim Abschneiden der Silberbarren zu einer wunderbaren Geschicklichkeit gebracht, so dass beim Nachwiegen kaum ein Stückchen abgeschnitten oder hinzugelegt werden braucht. Die böse Welt behauptet allerdings, dass der chinesische Silberwechsler im Hantieren der Wage (sic!) eine noch größere Geschicklichkeit als im Gebrauch der Schere besäße und dass es stets einen kleinen Unterschied mache, ob er kaufe oder verkaufe. Jedenfalls gehören die Wechsler immer zu den reichsten Leuten der Stadt; aber es ist viel richtiger, ihnen diesen nicht ganz ordnungsgemäßen Extra-Vorteil zu gönnen, als in die Hände gerissener Gauner zu fallen, die das Silber mit minderwertigem Metall mischen oder, da ein scharfes Auge den Betrug unschwer erkennt, in die Mitte des Barrens ein Stück Eisen verstecken."
(Zitiert aus J. Scheibert: Der Krieg in China 1900 -1901; Berlin 1909)

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Donnerstag, 8. August 2013
Sir Henry Pottinger

Der Vertrag von Nanking, der auf chinesischer Seite von Qijing und auf englischer Seite von H. Pottinger verhandelt worden war, beendete 1843 den sogenannten 1. Opiumkrieg. Er gestand den Engländern das Recht des Opiumhandels in China zu und hob viele der bisher gegoltenen Beschränkungen auf. Für China war dieser Vertrag ein tiefer Eingriff in seine bisher den "Barbaren" gegenüber eingenommenen Haltung. Sie hatten der militärischen Übermacht der Engländer weichen müssen. In diesem Vertrag wurde unter anderem festgelegt, dass China eine große Summe in Silber als Reperationszahlung leisten musste und Hong Kong zum ewigen Besitztum der englischen Krone wurde. Sir Henry Pottinger wurde zum ersten Gouverneur der Kronkolonie und erliess 1842 zwei die Währung betreffende Erlasse.Damit setzte er Hong Kong auf die Basis eines Silberstandards.

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